Psychosomatiker fordern mehr Burn-out-Prävention

Essen – Wachsende Belastung im Beruf führt immer häufiger zu psychischen Erkrankungen sonst psychisch gesunder Menschen. Im Vorfeld des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie fordern Psychosomatiker daher mehr Prävention. „Die Forschung zum Burnout zählt vor allem arbeitsorganisatorische Rahmenbedingungen zu den Risiken für die chronische Erschöpfung – und weniger individuelle Gründe, sagte der Kongresspräsident Wolfgang Senf aus Essen.

Zu den Auslösern von chronischem Stress gehörten hohes Arbeitsvolumen, Zeitdruck, geringe Gestaltungsspielräume und paralleles Arbeiten an mehreren Aufgaben. Auch ständige Erreichbarkeit führe dazu, dass Menschen nicht mehr abschalten könnten.

„Zur totalen Erschöpfung kommt es schließlich, wenn Menschen ihren arbeitsbedingten Ressourcen- und Energieverbrauch nicht mehr auffüllen können“, sagte Senf. Insbesondere sehr leistungsfähige und leistungsorientierte Beschäftigte seien von Burn-out betroffen.

„Gut zu sein, wird gewissermaßen zum Risiko: Wenn Sie Ihre Arbeit gut machen, bekommen Sie einfach noch ein Projekt dazu“, sagte er. Die Überlastung führe zu einer psychischen, körperlichen und geistigen Erschöpfung bei bisher psychisch Gesunden. „Burn-out ist deshalb keine psychiatrische Erkrankung“, betonte Senf.

© hil/aerzteblatt.de

Quelle: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/45155/Psychosomatiker_fordern_mehr_Burn-out-Praevention.htm

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Eine Antwort zu Psychosomatiker fordern mehr Burn-out-Prävention

  1. Ein sehr interessanter Beitrag zum Thema “Burn Out”.

    Gerade Multitasking ist bei Neueinstellungen ein sehr wichtiges Entscheidungskriterium – und bestimmt auch wichtig!

    Werden die “Schwächen” der Angestellten jedoch ausgenützt (jeder ist irgendwo auch ersetzlich) und die Angst den Arbeitsplatz zu verlieren ansteigt, steigt zudem auch die Bereitschaft das Arbeitsvolumen zu erhöhen – ein Kreislauf, dem man (beide Seiten – sowohl Arbeitgeber, als auch Angestellte!) sich zu jeder Zeit bewusst sein sollte.

    Durch die Vorteile der modernen Kommunikationsmöglichkeiten steigt zudem auch die Gefahr mangelnder Ruhephasen.

    Wichtig in diesem Zusammenhang scheint mir auch, die Urlaubstage sinnvoll und vor allen Dingen zusammenhängend zu nehmen, bzw. nehmen zu können.

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